April
In der Natur haben Schädlinge viele natürliche Feinde, die sich von ihnen ernähren, sie beispielsweise aussaugen, auffressen oder parasitieren. Der bekannteste Nützling bei uns ist der Marienkäfer, der im Laufe seines Lebens bis zu einigen hundert Blattläusen vertilgen kann. Weitere wichtige, natürlich vorkommende Schädlingsvertilger sind Florfliegen, Schlupfwespen, Schwebfliegen und viele andere.
Auch Bienen und Hummeln sind wichtige Nützlinge im Garten, denn sie sorgen für die Befruchtung der Obstgehölze.
Wer Nützlinge fördert und schont, hat weniger Probleme mit Schädlingen und reichere Ernten. Je abwechslungsreicher ein Garten ist, desto mehr bietet er Nützlingen Lebensraum. Blühende Bäume, Sträucher, Stauden und Sommerblumen fördern Nutzinsekten. Besonders frühjahrsblühende Pflanzen wie Narzissen, Traubenhyazinthen und Schlehen locken Nützlinge schon frühzeitig in den Garten. Später machen blühende Kräuter und Gewürzpflanzen, wie Kümmel, Beifuß, Liebstöckel, sowie einjährige Blütenpflanzen wie Ringelblume, Bienenfreund, Schmuckkörbchen u. a. Blumen ihren Garten auch für Nützlinge attraktiv.
Bis etwa Mitte des Monats kann man noch nach den flachen Eigelegen der Apfel-Gespinstmotte suchen und diese abkratzen. Unter dem Schutzfilm des Geleges sind die winzigen Raupen schon geschlüpft (mit bloßem Auge nicht zu erkennen) und warten darauf sich in Knospen hineinzufressen. Sie können später, durch ihre Gespinste geschützt, ganze Bäume kahlfressen.
Vorsicht Spätfröste
Besteht Frostgefahr während der Obstbaumblüte sollte man die Baumscheiben frei räumen (Mulch weg), damit der Boden nachts Wärme abgeben kann, welche die Blüten wärmt. Bei kleinen Obstgehölzen kann die Krone mit Vlies abgedeckt werden.
Eine Voraussetzung für einen guten Obstertrag ist eine Befruchtung der Blüten. Für die Bestäubung sorgen vor allem Hummeln und Bienen. Die meisten Kern- und Steinobstarten sind selbstunfruchtbar. Sie benötigen dann den Pollen einer anderen Sorte der gleichen Art zu ihrer Befruchtung. Die meisten Beerenobstarten sind zwar selbstfruchtbar, können sich also selbst befruchten, jedoch fällt der Ertrag bei Fremdbefruchtung (Befruchtung durch den Pollen einer anderen Sorte der gleichen Art) höher aus. Eine Befruchtung durch eine andere Sorte ist nur möglich, wenn im eigenen Garten oder in der Nachtbarschaft im Umkreis von etwa 500 m entsprechende Befruchtersorten vorhanden sind, die zur gleichen Zeit blühen.
So befruchten sich beispielsweise die Apfelsorten 'Alkmene' und 'James Grieve' gegenseitig, da sie etwa gleichzeitig blühen und beide gute Befruchtersorten sind. Beide eignen sich auch, die Sorte 'Jacob Fischer' zu befruchten. 'Jacob Fischer' aber ist eine sogenannte triploide Sorte, die ihrerseits nicht befruchten kann, diese Sorte muss man also immer mit zwei anderen, zur gleichen Zeit blühenden Befruchtersorten zusammen pflanzen, falls in der Nachbarschaft keine Befruchtersorten vorhanden sind.
Befallene Triebspitzen vom Vorjahr sollten schon entfernt worden sein. Spritzungen mit Neudo-Vital* (organisch-mineralischer Phosphor-Kali-Dünger erhältlich in Gartencentern,) haben eine gute Wirkung gegen Mehltaupilze gezeigt. Voraussetzung ist jedoch, dass bereits vor dem Austrieb damit begonnen wird und die Spritzungen alle 7 bis 10 Tage bis zur Ernte wiederholt werden. Andere schwören dagegen auf die stärkende Wirkung des Schachtelhalms.
Die ersten Pflanzungen - sowohl im Gewächshaus als auch im Freien - sind von Nachtfrösten/Spätfrösten bedroht. Schützen kann man seine Pflanzen mit verschiedenen Auflagen wie Folientunnel, Frühbeetabdeckungen, Lochfolien, Schlitzfolien, Vliesen, Zeitungspapier (nur nachts).
Pflanzen in Gewächshäusern kann man zusätzlich vor Frost schützen, indem man Schilfmatten o. ä. Materialien nachts auf das Gewächshaus legt oder im Gewächshaus einen Energieschirm anbringt. Energieschirme sind Gewebe, die zwischen Pflanzen und Gewächshaus-Eindeckung angebracht werden. Stark lichtdurchlässige Energieschirme heißen Schattiermatten, sie werden im Sommer tagsüber zur Schattierung aufgespannt und im Winter nachts zur Energieeinsparung. Weniger lichtdurchlässige Energieschirme bzw. Verdunkelungen werden nur nachts zur Energieeinsparung angebracht.
Beim Samenkauf kann man schon vorbeugend etwas für die Pflanzengesundheit tun, indem man Pflanzenarten und Sorten wählt, die zum Standort passen. Gemüse sollte nach Möglichkeit einen sonnigen Platz im Garten erhalten. Mit den oft kleinen Gärten, zugewiesenen Beeten im Gemeinschaftsgarten oder nur einem Balkon oder einer Terrasse hat man allerdings oft nicht die Möglichkeit den Gemüsen und Kräutern einen vollsonnigen Platz zu geben.
Frühzeitig pikieren
Sind die Gemüseaussaaten gekeimt, sollte man sie so früh wie möglich - am besten, sobald man die einzelnen Pflänzchen greifen kann - pikieren (einzeln verpflanzen). Je früher man dies tut, desto geringer ist der Verpflanzungsschock. Verwertet werden nur gesunde, gut entwickelte Pflanzen mit voll entwickelten Keimblättern, denn nur sie entwickeln sich zu gesunden, widerstandsfähigen Pflanzen und bringen gute Ernte.
Schutz vor Kohlfliege, Möhrenfliege, Kohlweißling, Blattläusen und vielen anderen Schädlingen bieten Gemüseschutznetze und -vliese, wenn man sie sofort nach dem Auspflanzen über die Pflanzen legt oder sie über beetbreite Tunnelgestelle spannt. Seitlich und an an den Enden müssen sie gut mit dem Boden abschließen (man kann z. B. mit Erde befüllte Säckchen an den Rändern daraufstellen), um das Eindringen der Schädlinge zu verhindern. Die Netz- und Vliesmaterialien sind leicht und ausreichend wasser- und luftdurchlässig, so dass sie bis zur Ernte auf dem Beet bleiben können.
Ende März bis Ende April ist Pflanzzeit für den Grünspargel. Der Abstand von Reihe zu Reihe beträgt 1 m, der Abstand in der Reihe 45 cm. Gepflanzt wird in eine etwa 15 cm tiefe Furche. Die Wurzeln werden vorsichtig ausgebreitet und zunächst nur etwa 5 cm mit Erde bedeckt. Erst wenn der Spargel angewachsen und durchgetrieben ist, darf die Furche vollständig aufgefüllt werden. Die erste Ernte kann man im dritten Jahr nach der Pflanzung genießen.
Für die Pflanzung Mitte Mai werden Artischocken Mitte April ausgesät. Die Aussaaten stellt man warm und hell auf (Keimtemperatur 18 bis 25 °C). Nach dem Keimen werden die Pflänzchen einzeln in Töpfe pikiert und langsam an tiefere Temperaturen gewöhnt. Nach den Eisheiligen werden die Artischocken im Abstand von 1 m x 1 m in Gartenbeete gepflanzt. Geerntet wird, bevor die Blüten Farbe zeigen.
Gewächshaus-Gurken für die Pflanzung Mitte Mai werden jetzt vorkultiviert. Wer seine Gurken auf den Feigenblattkürbis veredelt, erhält Pflanzen, die kälteverträglicher und widerstandsfähiger gegen Welkekrankheiten sind
Im April wird der Rasen das erste Mal im Jahr gemäht. Der April ist auch die Zeit, die Staudenbeete von den abgestorbenen Pflanzenteilen des vorigen Jahres zu säubern und den Winterschutz bei Stauden zu entfernen. Wuchernde oder überalterte Stauden kann man jetzt teilen. Viele Lilienarten, wie die Königslilie und die Madonnenlilie werden jetzt gepflanzt. (Die Türkenbundlilie ist dagegen erst im August dran.
Frühjahrsblühende Sträucher wie Forsythe werden nach der Blüte geschnitten . Anfang des Monats kann man auch noch laubabwerfende Gehölze, immergrüne, Schlingpflanzen, sommerblühende Stauden wie Phlox oder Margeriten sowie Zweijährige wie Stiefmütterchen und Bellis pflanzen.
Direkt ins Freiland ausgesät werden können jetzt schon viele einjährige Sommerblumen wie Ringelblume, Goldmohn, Duftwicken, Schleierkraut, Kapuzinerkresse und viele andere.